Warum der Fachkräftemangel uns alle betrifft
Er ist derzeit in aller Munde und die von ihm ausgehende Bedrohung lässt sich nicht mehr leugnen: Der Fachkräftemangel. Ein Zustand, in dem sich langfristig eine große Zahl offener Arbeitsplätze und eine wesentlich geringere Zahl potenzieller Arbeitnehmer:innen gegenüberstehen. Über eine Millionen Arbeitskräfte fehlen aktuell in Deutschland. Tendenz steigend.1. Der demografische Wandel
Schaut man sich die Bevölkerungspyramide von Deutschland an, fällt schnell auf, dass sie sich nach unten hin stark ausdünnt. Es gibt also relativ viele alte Menschen und durch geringe Geburtenraten in den letzten Jahrzehnten in Relation kaum junge. Deshalb rücken wenige Erwerbsfähige nach, wenn nun die Generation der Babyboomer oft schon mit 63 Jahren oder noch früher in Rente geht. Kurz gesagt: Die Anzahl an verfügbaren Arbeitskräften sinkt und wird auch zukünftig noch stärker sinken, da derzeit ausgerechnet die Angehörigen der geburtenreichsten Jahrgänge nach und nach in den Ruhestand gehen.2. Trend hin zum Studium
Besonders hoch ist der Mangel an Arbeitskräften mit Berufsausbildung. Mittlerweile ist die Hälfte der Unternehmen davon betroffen. Zwar fehlt es häufig auch an Akademiker:innen, jedoch ist dieses Defizit deutlich geringer. Zugleich ist die Zahl der Studienanfänger:innen seit Anfang der 2000er aber deutlich gestiegen. Das führt zu erheblichen Engpässen vor allem in den Branchen des Handwerks, der Industrie und der Logistik, in denen Unternehmen vor allem auf Fachkräfte mit praktischen Qualifikationen angewiesen sind. Zudem ist ein Studium in der Regel mit einer langjährigen Ausbildungszeit verbunden. Je länger Menschen jedoch im Bildungssystem verweilen, desto später sind sie auf dem Arbeitsmarkt als Arbeitskraft verfügbar. Dadurch wird der Mangel an verfügbaren Arbeitskräften weiter verschärft.3. Bürokratische Hürden
Ein häufig genannter Lösungsvorschlag für die kritische Situation in Deutschland ist der Einsatz von Fachkräften aus dem Ausland. So naheliegend dieser Gedanke auch ist, ergeben sich bei der Umsetzung eine Reihe von Schwierigkeiten, insbesondere in Form bürokratischer und administrativer Hürden. Oft stellen sich die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, Sprachbarrieren und nicht zuletzt die Schwierigkeit der Vergleichbarkeit von im Ausland erworbenen Qualifikation als problematisch heraus. Es nicht immer leicht, anhand des Lebenslaufs zu beurteilen, welche Fähigkeiten und Kompetenzen die Bewerber:innen in früheren Ausbildungen und Positionen tatsächlich erlernt haben. Dies kann meist erst im direkten Gespräch mit den Bewerber:innen geklärt werden.Was Sie tun können
Der Fachkräftemangel betrifft alle, unabhängig von der Branche. Es ist, und das wird es in Zukunft noch stärker sein, eine große Herausforderung, die offenen Stellen mit gut ausgebildeten und qualifizierten Arbeitskräften zu besetzen. Deshalb ist es umso wichtiger, die eigenen sachkundigen Mitarbeiter:innen langfristig an das Unternehmen zu binden, damit keine weiteren Defizite entstehen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen ist dafür das A und O. Sie ist eng gekoppelt an ein Gefühl der Teilhabe und Zugehörigkeit. Was Sie in Ihrem Unternehmen konkret dafür tun können und welche Tools Ihnen dabei helfen, erfahren Sie hier.